Die Arschlochkatze

  • von Steff Astan
  • 15 Mai, 2018
Neuigkeiten von der Arschloch-Katze


Wenn ich früher, so mit Mitte 20, durch die Strassen lief - und ein Mitglied des weiblichen Geschlechtes einer Freundin anerkennend zufüsterte: "Ist der nicht süss?". Dann schien die Sonne in mein Herz, auch an kalten dunklen Februartagen. Wenn ich heute durch die Strassen ziehe, kommt immer noch dieser Spruch. Immer noch ausgesprochen von Frauen, die dabei Sonne in den Augen haben.

Das Problem ist nur. Die schauen nicht auf mich. Die schauen auf meinen Hund Hinnerk. Mit dem Spruch ist auch nur Hinnerk gemeint. Wenn die dann mich ansehen? Geht die Sonne in ihren Augen unter. Der Blick der Damen wandelt sich dann um. Direct into something zwischen Volkstrauertrag und Beileidstelegramm. So als wollten ihre Blicke sagen. "Hoffentlich kümmert sich wer um den armen alten grauhaarigen attraktivitätsbehinderten Zausel." Eigentlich machen sie sich wohl nur noch Sorgen.

Nicht um mich. Nein. Sie sorgen sich um den "Ist der nicht süss?" Begleiter an meiner Seite. Das der wohlmöglich in naher Zukunft morgens neben meiner Leiche wach wird. Das wäre ja nicht schön für den Hund. Der Leichengeruch zieht ja irgendwann ins Fell rein. "Der arme Hund..." Wegen solcher Blicke, fühle ich nach den alltäglichen Spaziergängen mit Hinnerk (den ich immer Nökl nenne) einen Drang in mir. Den Drang zu duschen, weil ich den eigenen Verwesungsgeruch prophylaktisch abwaschen will.
So wie heute morgen...
 
WOMIT WIR ZUR ARSCHLOCH-KATZE KOMMEN.

Meine Katze hatte sich heute Nacht wieder einmal draußen rumgetrieben. Sex & Drugs & Rock n Roll is halt so ihr Lifestyle. Morgens steht sie dann vor der Gartentür und randaliert rum: "Mach die Tür auf du Arschloch, sonst fress ich dein Gesicht!" DAS wird sie sowieso dereinst, wenn ich mal tot bin. Als erstes mein Gesicht fressen. Nur darum habe ich überhaupt den Hund. Nur darum ist die Katze nachts draußen. Damit ich nicht morgens ohne Gesicht wach werde.

Anyway.

Katze Tanka kommt also nach Hause und begehrt um Einlass. In the most uncharmanteste Way as the fuck can be. Dann läuft sie, mich ignorierend, ins Haus, begrüßt den Hund freundlich und geht ins Badezimmer. Zum Katzenklo. Obschon Tanka die ganze Nacht Zeit gehabt hätte in anderer Leute Sandkästen zu kacken, scheißt sie erstmal das Katzenklo voll. Dann vergräbt sie den Schiss unter Katzenstreu - um anschließend oben druff zu pissen.
 
KATZENPISSE!

Katzenpisse ist die Rache Gottes an sündhaften Rock n Roll Katholiken wie mir. Damit ich nie vergesse, wie entsetzlich es später in der Hölle stinken wird. Katze zerstinkt mir also auf möglichst uncharmante Art die Bude und verstreut gefühlte 27 Kilo Katzenstreu außerhalb des Katzenklos in mein Badezimmer hinein.

Wie schon erwähnt wollte ich eigentlich duschen.

Wer einmal in seinem Leben, barfuß aus der Dusche kam, um direkt in Trillionen von Katzenstreukugeln...? You know what I sprech about! Ich also erst mal das Katzenklo gesäubert und den Unrat draußen im Garten in der Mülltonne entsorgt. In Unterwäsche. Bei Motherfucking-Scheissendreck-Sibirien-Wetter. Ich will nur noch unter die warme Dusche. Das wird durch wen verhindert?

GENAU. ARSCHLOCH-KATZE!

Arschloch-Katze muss nachladen. Damit sie möglichst bald das Katzeklo gehaltvoll und effektiv kontaminieren kann. Katze sitzt auf der Waschmaschine gegenüber der Duschkabine. Dort nimmt sie ihr Futter entgegen. Das muss da stehen, damit der Hund ihr das nicht wegfrißt. Außerdem wohnt Katze in einem geräumten Abteil des Handtuchregals, neben der Waschmaschine. Denn alle Behausungen die ich ihr angeboten habe, hat sie abgelehnt. Sie besteht seit langem darauf im Handtuchregal zu wohnen. Mittlere Etage. Dort liegt sie vor allem dann gerne, wenn ich mal ins Bad muss um "Groß" zu machen. Dabei will sie mir IMMER zusehen. Vermutlich weil sie weis, dass ich das als zutiefst demütigend empfinde.

Hab ich erwähnt dass sie ein Arschloch-Katze ist? Habe ich? Ok.  Anyfucking-Scheissendreck-Way.

Ich gebe der Katze also reichlich Futter - damit goddamn verflucht noch mal Ruhe ist. Sie beginnt zu fressen. Ich kann endlich duschen. Ich labe mich für 5 Minuten an warmen Wasser und wohlriechenden Schäumen. Dann verlasse ich, wie Gott mich schuf, die Duschkabine. Gegenüber auf der Waschmaschine frisst die Katze. Sie schaut kurz auf. Schaut an mir runter und wieder hoch.
UND KOTZT!!!

Jawohl, ein Wurm aus Katzenfutter schießt aus ihrem Maul heraus - direkt vor die Duschkabine.
Und genau da tritt wer hinein?  YES! MOI!
Warme KATZENKOTZE ist jetzt nicht das Fuss-Deodarant meiner Wahl.
Während ich mir das Gewürge von den Füssen wasche, betritt der Hund das Bad, schnüffelt an der Restkotze und frisst diese mit auffälligem Wohlgefallen. Ich hingegen fühlte mich irgendwie hässlich - entwertet und von der Katze benutzt & beschmutzt.

So fucking verflucht what?
Ich hab die Katze noch mal gefüttert. Dann hab ich die Badezimmerspiegel abgehängt.
Dort wo der Spiegel hing, hab ich stattdessen mit dem Edding hingemalt:  

" Steff - Du bist zum kotzen hässlich - sagt die Arschlochkatze.."  

Während ich das tat - saß die Katze im Handtuchregal und nickte zustimmend.
Ich bin dann schlafen gegangen. Hinnerk legte sich als mein mich beschützender Samurai vor das Bett.

TANKA wird One Day so scheisse-fucking-totsicher mein Gesicht fressen.
Um selbiges anschließend im Katzeklo unter Streu zu verbuddeln..
Und dann wird sie druffpissen....

ICH HAB SO SCHEISSE ANGST VOR DER ARSCHLOCH-KATZE!

von Steff Astan 30. Mai 2018
Wen hassenswertes man in der Schlange vor der Supermarktkasse treffen kann